Was versteht man unter Rückführungstherapie?
Rückführungstherapie ist synonym mit Regressions– bzw. Reinkarnationstherapie.
Das Wort Regression leitet sich vom lateinischen „regredi“ ab: zurückgehen.
Die Bezeichnung “Reinkarnationstherapie” legt nahe, dass frühere Inkarnationen eine Rolle spielen, was häufig der Fall ist, jedoch reicht das Spektrum der Rückführungstherapie noch darüber hinaus.
Bei der Rückführungstherapie geht es darum, dass der Klient in seinem inneren Erleben dahin zurückgeht, wo ein heute bestehendes Problem seinen Ursprung hat. Dabei wird das Zurückgehen vom Therapeuten angeleitet und empathisch begleitet, sodass Heilung geschehen kann. Zunächst ist es das bewusste Noch-einmal-Erleben des Ereignisses an der Stelle, wo es hingehört, was schon eine Menge bewirkt. Zum Zweiten ist die Wahrnehmung und das Zulassen der Gefühle, die zu diesem Ereignis gehören, ganz entscheidend, auch das Erkennen der damit in Verbindung stehenden Gedanken und Körpergefühle. Der nächste Schritt zur Heilung beinhaltet, das Ereignis dort zu beenden, eine neue Sichtweise darauf zu finden, es ggf. umzuschreiben und zu einer Lösung zu führen. Dadurch können sich alte Glaubenssätze und Muster auflösen und einem neuen Lebensgefühl Platz machen.
Bei der Rückführung hilft der Therapeut dem Klienten insbesondere, die genauen Umstände des Erlebnisses mit allen Teilaspekten zu erfassen, indem er gekonnt nachfragt, ohne den Klienten in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen. Auch gibt er ihm die nötigen Impulse, damit der Klient eine neue Sichtweise gewinnen und dem Geschehenen einen Sinn geben kann.
Die Ereignisse, die den Ursprung heute bestehender Probleme und Symptome darstellen, sind oft traumatisch. Sie können in einem Leben liegen, welches der Klient als früheres Leben wahrnimmt, jedoch auch in der Kindheit, selbst schon während der Zeugung, während Schwangerschaft oder Geburt, womöglich sogar in der Kindheit eines Elternteils (Kriegserfahrungen wie Bombardements, Vertreibung …). Es können auch Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit sein, bei denen der Klient nicht bei Bewusstsein war, beispielsweise bei einer OP unter Vollnarkose oder bei einem Unfall.
Normalerweise sind die entscheidenden Ereignisse also solche, an die sich der Klient in seinem Alltagsbewusstsein nicht oder nur unvollständig erinnert. Die Rückführungstechnik nacht es möglich, sehr genaue Erinnerungen auf verschiedenen Ebenen aus dem Unterbewussten abzurufen, ohne dass ein Zustand von Hypnose oder Trance hervorgerufen werden muss.
Wie läuft eine Rückführung ab?
Einer Rückführung geht zunächst ein Anamnesegespräch voraus. Der Therapeut fragt nach dem Anliegen, den Beschwerden und wie genau sie sich äußern, welche Gefühle, Wahrnehmungen, Körperempfindungen, Gedanken und Überzeugungen dazugehören, in welchem Kontext oder bei welchen Begegnungen das relevant ist, ob es einen Auslöser gab usw. Dies ist sehr wichtig, da Rückführungen zumeist themenbezogen sind und der Einstieg präzise sein sollte. Nach dem Vorgespräch beginnt dann die eigentliche Rückführung. Hierbei sollte der Klient bequem liegen, sich wohlfühlen und entspannen können. Der Therapeut wird einige prägnante Worte aus dem Vorgespräch wiederholen oder den Klienten bitten, einige Sätze nachzusprechen. Hierbei geht es darum, ob diese Sätze “Ladung” haben, ob der Klient in Resonanz geht, ob sein Körper reagiert. Nach diesem vorsichtigem bereits Auf-andere-Ebenen-Gehen, folgt meist ein Einstiegssatz wie “Bitte Dein Unterbewusstsein, in der Zeit zurückzugehen, wo … noch gut war und Du begonnen hast zu glauben … …. und lass Dir zuerst eine Umgebung zeigen!” Dieser Satz variiert natürlich entsprechend des Anliegens. Nun ist der Klient angehalten, einfach wahrzunehmen, was sich zeigt – in Bildern, als Worte oder Sätze, als Gefühle … – und dies zu beschreiben. Dieses Beschreiben macht es dem Therapeuten möglich, mitzugehen, den Klienten zu begleiten, manches zu vertiefen, anderes zu erweitern, gezielte Fragen zu stellen und den Klienten zu bitten, weiter in der Zeit zurück oder weiter in der Zeit voran zu gehen. So wird Schritt für Schritt der Kontext immer klarer und auch die Verknüpfung der Handlung mit bestimmten Körpersymptomen und bestimmten Postulaten, Glaubenssätzen, die auch heute noch wirken und den Klienten beeinträchtigen.
Befindet man sich in einem sogenannten früheren Leben, so ist es wichtig, dass der körperliche Tod bewusst erlebt wird und dass alles Belastende, was in jenes alte Leben gehört, in der Vorstellung abgestriffen und eben in dem alten Leben gelassen wird. Danach ist die Heilung des Körpers mittels Visualisation (Bringen des Körpers an einen guten Ort, Wiederherstellung der Grundstruktur des Körpers) ein weiterer wichtiger Punkt. Ggf. schließt sich noch eine Begegnung mit den anderen beteiligten Personen auf Seelenebene an.
In jedem Fall bleibt es nicht beim bloßen Noch-einmal-Erleben des Alten, sondern es kommen heilende Elemente zum Tragen. Neben den schon genannten Elementen kann es auch das Umschreiben des Erlebten sein in dem Sinn, es noch einmal anders und mit positivem Ausgang zu erleben. Auch imaginäre Helfer, die einem in den früheren Erlebnissen Beistand leisten oder Zusammenhänge erklären, können viel bewirken.
Schließlich sollte der Klient die energetisch-informativen Veränderungen zum Positiven auf allen Ebenen spüren und frei von den alten Lasten und Verstrickungen wieder ganz im Hier und Jetzt ankommen.
Bei welchen Anliegen ist es sinnvoll, eine Rückführung zu machen?
Eine Rückführung ist für denjenigen sinnvoll, der über das Alltagsbewusstsein hinaus die Ursache für Symptome, Beeinträchtigungen und einengende Muster erkennen möchte, also die Bereitschaft für diesen unkonventionellen Weg sowie eine gewisse Portion Mut mitbringt. Auch eine gewisse Stabilität und Reflexionsfähigkeit müssen gegeben sein.
Besonders sinnvoll ist es, wenn es sich um ein Leiden handelt, was sich aus der aktuellen Situation heraus in seiner Ausprägung nicht erklären lässt – ein Leiden, welches z. B. wie als Folter oder wie im Krieg empfunden wird, … oder wenn schon im normalen Sprachgebrauch bei der Beschreibung des Themas Formulierungen mit “immer”, “nie”, “keiner” oder “alle” verwendet werden, z. B. “Nie gelingt mir was.” “Alle sind gegen mich” usw. Diese sogenannten ewigen Wahrheiten haben ihren Ursprung oft in einem konkreten früheren Erlebnis, was dann vom Unterbewusstsein verallgemeinert wurde.
Anwendungsgebiete einer Rückführung können sehr vielfältig sein: körperliche, emotionale und geistige Beschwerden, Probleme in einer bestimmten Beziehung, Blockaden, sich wiederholende Muster …
Hier einige Beispiele:
- psychische und mentale Auffälligkeiten wie Ängste aller Art, z. B. vor Einbrechern, vor Tieren, vor Prüfungen; Konzentrationsstörungen, geistige Abwesenheit; psychomotorische Unruhe; Schlafstörungen und Albträume bzw. unangenehme Tagträume; Zwangshandlungen; Lernblockaden etc.
- starke Anziehung zu einer Person, Unfähigkeit, sich aus einer Beziehung mit dieser Person zu lösen – oder das Gegenteil davon: starke Antipathie, Unstimmigkeiten
- Schwierigkeiten im sozialen Umfeld wie Mobbing, Ausgrenzung, Verleumdung
- unerklärliche Reaktionsweisen im Kontext bestimmter Situationen oder mit bestimmten Menschen, z. B. erst Wut, dann völlige Aggressionshemmung, Gedankenaussetzer/Blackout, aggressive Impulse; Entkräftung …
- sich wiederholende Muster, z. B. guter Beginn eines Projekt, dann Komplikationen und Scheitern desselben; anhalltende Geldnot; nicht zur Ruhe zu kommen, immer angespannt und angestrengt zu sein …; Neigung, sich zu verletzten
- wiederkehrende Schmerzen, besonders wenn sie mit einer Veränderung der Geistes- und Gemütslage einhergehen (wie bei Migräne)
- darüber hinaus auch andere körperliche Beschwerden verschiedenster Art
Eine Rückführung ersetzt selbstverständlich keine ärztliche Abklärung der genannten Symptome und Symptomkomplexe mit Krankheitscharakter, sondern bietet lediglich eine andere Herangehensweise zur Erweiterung des Verständnisses.
Was kann mit einer Rückführung erreicht werden?
Im besten Fall kommt es zu einer Verbesserung der Beschwerden bzw. zu einer Lösung der damit in Verbindung stehenden unbewussten Postulate/Glaubenssätze. Angesichts der Komplexität mancher Themen geschieht dies noch nicht vollständig nach der ersten Rückführung, sondern erfordert weitere Schritte.
Was auf jeden Fall erreicht wird, ist ein Einblick in einen Bereich, der sonst nicht so einfach zugänglich ist. Es ist eine Erweiterung der eigenen Erfahrungswelt, die andere Zusammenhänge erkennbar werden lässt, die einen Sinn vermittelt, ein größeres Verständnis für alle und oft auch inneren Frieden. Ebenso sind Rückführungen geeignet, die eigene Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit zu schulen, den inneren Bildern und Informationen zu vertrauen, sie einordnen zu können.
Kann sich jeder an frühere Leben bzw. bisher unbewusste Ereignisse zurückerinnern?
Eigentlich ja – es sei denn, dass jemand die Anteile, die fühlen und sich für eine solche Art der Arbeit öffnen, abgespalten hat, und ganz im Rationalen lebt. Bei der Generation der Kriegskinder kommt dies gelegentlich vor. Ansonsten gelingt es im Normalfall fiel leichter als gedacht, dass die Erlebnisse aus dem Unterbewusstsein abgerufen werden können. Wie oben bereits erwähnt, ist dazu keine Hypnose o. ä. erforderlich.
Literaturempfehlungen
Die folgenden Bücher von Erika Isolde Schäfer sind tiefgründig, nachvollziehbar und von brillanter Logik:
- “Mama, glaub mir, ich habe schon einmal gelebt. Kinder malen ihre früheren Leben”
ein Buch, das umfassende Zusammenhänge vermittelt und zugleich ins Detail geht, mit aufschlussreichen Protokollen der Therapiesitzungen mit Kindern einschließlich deren Zeichnungen - “Der Sinn von allem, was einst war – Das holographische Modell der Regressionstherapie”
ein Lehrbuch der Regressionstherapie
RÜCKFÜHRUNGEN zur Selbsterfahrung
Ich biete Rückführungssitzungen zur Selbsterfahrung an, wobei ich einen Zeitrahmen von drei Stunden einplane (Vorgespräch/Anamnese und Rückführung), damit kein Zeitdruck entsteht und alle wichtigen Aspekte in Ruhe gesehen werden können. Ich berechne die tatsächlich benötigte Zeit mit 60 € pro 60 min.
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